Sie wurde vor vielen Jahren beim Bergbauern Furger in Bristen UR, eingangs des Maderanertals auf 1100 Metern wiederentdeckt. Als einziger Produzent pflanzten die Furgers diese Sorte noch auf ihrem Hof an, bevor sie zum Glück von ProSpecieRara weitervermehrt wurde.
Sie ist diesen Herbst (2023) mein absoluter Liebling, ich hab sie in der ersten Woche nach der Ernte gleich mehrmals in verschiedensten Varianten genossen. Die Blauschalige Bristen hat sich dieses Jahr wirklich pudelwohl gefühlt, sicher auch, weil sie im besten unserer Böden gewachsen ist.
Mit ihrer blauvioletten Schale, dem fast weissen Fleisch und ihrer ganz besonderen Form, die an ein Tannenzäpfchen erinnert ist sie eine Augenweide. Sie ist übrigens auch auf unserer Briefmarke verewigt, welche im Mai 2023 von der Schweizer Post zum Thema Food Waste herausgegeben wurde.
Schälen lässt sie sich nach dem Kochen kalt wie warm sehr leicht. Aus meiner Sicht ist dies die beste und nachhaltigste Methode, ausser man verwendet sie gleich mit der Schale, wie z.B. bei Bratkartoffeln.
Die Konsistenz ist wachsig bis speckig, also festkochend. Ganz besonders verstärken sich diese Eigenschaften, wenn man sie nachdem sie weichgekocht sind, noch ein Viertelstündchen im Kochwasser ziehen lässt.
Diese Kartoffel ist wahrhaftig etwas einmaliges und wirklich mit keiner anderen Kartoffel vergleichbar.
Verwendung
eine tolle Salatkartoffel, z.B. gemischt mit einer gelb-, rot- und blaufleischigen Kartoffel, ergibt ein buntes Potpourri für Auge, Gaumen und Herz
als Gschwellti
als Zugabe in einem Eintopf oder Curry
durch die blaue Schale und das weissen Fruchtfleisches gibt sie ein wunderschönes Bild, wenn man Chips daraus macht
geniale Bratkartoffel, besonders auch wenn man sie in rohe Scheiben von 3-4 mm schneidet, natürlich mit Schale, dann in Butterschmalz leicht Farbe gibt und z.B. mit Thymian oder Rosmarin für 10-15 Minuten in den Backofen schiebt. Salzen natürlich erst zum Schluss, damit die Kartoffeln kein Wasser ziehen. Wenn man etwas Glück hast und alles passt, soufflieren die Kartoffeln sogar
und für alle, die schon mal Pommes Souffle machen wollten, da ist die Begeisterung bei einem Albula Bergkartoffelkoch grad besonders gross, auch weil sie fast 2 Tage stehen geblieben sind
und ein weiteres aktuelles Feedback von 2 Bergkartoffelköchen, die mehrere Sorten getestet haben: Sie ist auch der absolute Hammer für frittierte Kartoffeln, von klassichen Pommes bis hin zu Strohkartoffeln